Bedeutung von „Mental Health“

Der Begriff „Mental Health“ ist im englischsprachigen Raum im Zusammenhang mit psychischen Störungen schon seit Langem geläufig. Im deutschsprachigen Raum etablierte sich „Mental Health“ erst in den letzten Jahren als eigenständiges Konzept. Es spiegelt eine veränderte Denkweise zum Thema „psychische Problematiken“ wider.

Bei „Mental Health“ steht die Unterstützung psychischer Gesundheit im Zentrum.

Die Psychiatrie befasst sich überwiegend mit einer sogenannten nosologischen Sichtweise von psychischen Störungen und sieht diese als Krankheit an. Im „Mental Health" Konzept ist das positiv formulierte Ziel erkennbar, nämlich die psychische Verfassung von Personen zu unterstützen und wiederherzustellen: Denn die Bedeutung von psychischer Gesundheit für das individuelle Wohlbefinden und ein erfolgreiches, erfülltes Leben werden besonders betont.

Es werden Risiko- und Schutzfaktoren sowie Entwicklungsaufgaben berücksichtigt.

Aus dem „Mental Health" Konzept folgt eine veränderte Betrachtungsweise der verschiedenen psychischen Auffälligkeiten: Neben der Erfassung der Psychopathologie ist die Identifikation von (möglichen) Risiko- und Schutzfaktoren für die Entwicklung von psychischen Störungen ebenso bedeutsam. Dadurch können geeignete Interventionen, aber auch Präventionen abgeleitet werden. Darüber hinaus wird im „Mental Health" Konzept berücksichtigt, wie Personen in der Bewältigung von Entwicklungsaufgaben unterstützt werden können.

Die Person wird in ihrer jeweiligen Umwelt betrachtet.

Für die Erstellung von Präventionen und Interventionen im „Mental Health" Bereich ist es unabdinglich, den Kontext, in dem sich Personen befinden, zu berücksichtigen und miteinzubeziehen. Bei Kindern und Jugendlichen sind dies z. B. das Elternhaus, die Schule, die Freundinnen und Freunde. Ein systemischer Forschungs- und Behandlungsansatz ist also erforderlich.