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Von Mag. Michaela Obrist

Bereichsleitung „Cluster Sozialpsychiatrie“ und Projektleitung Nachbetreuung

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In der Region Lavanttal  gibt es bis dato kein spezielles mobiles Angebot für erwachsene Menschen, welche an einer langanhaltenden psychischen Erkrankung leiden.

Aus gemeinsamen Überlegungen und Ideen heraus ist dadurch das Konzept mo.bile Wolfsberg entstanden. Unter Mo.bile verstehen wir die mobile Begleitung für individuelles Leben und soll einen innovativen Ansatz einer sektorenübergreifenden ambulanten, aber vorwiegend mobilen Beratung und Betreuung bieten. Wir wollen damit die therapeutisch schwer erreichbare Zielgruppe in ihrer gewohnten Umgebung begegnen. Durch den sozialpsychiatrischen Ansatz werden bei Bedarf die Unterstützungsmöglichkeiten für die Klient: innen differenziert und auch zeitnah verfügbar sein.

Mo.bile zielt auf individuelle Bedürfnisse und Anliegen der Menschen ab und es soll damit ein zugeschnittenes Angebot an Unterstützung für eine benachteiligte Gruppe geschaffen werden.  Im Mittelpunkt stehen vorhandene Angebote, welche künftig zentral koordiniert und zielgenau, wie ressourcenorientiert und sektorenübergreifend eingesetzt werden können. Die Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen und Projekten in der Region, soll die Wirksamkeit der besagten Unterstützungsmaßnahmen verbessern. Jeder soll zeitgerechten, angepassten und leistbaren Zugang zur notwendigen Hilfe und Unterstützung bekommen. Wir möchten unsere internen Ressourcen noch effizienter nutzen, was bedeutet, dass bestehende regionale ambulante Hilfsangebote innerhalb der pro mente gruppe kärnten von einem/einer CaseManager:in koordiniert und auf die individuellen Bedürfnisse und Problemlagen der Klient:innen zugeschnitten werden.

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WIE FUNKTIONIERT MO.BILE WOLFSBERG KONKRET?

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Um das Projekt der Zukunft, wie wir es nennen, vereinfacht zu erklären, bediene ich mich eines Beispiels:   

Ein Mann (55 Jahre, Pensionist) leidet seit vielen Jahren an  einer paranoiden Schizophrenie. Nach mehreren Krankenhausaufenthalten befand er sich in den letzten zwei Jahren im Psychosozialen Wohnen im Bezirk Wolfsberg. Während dieser Zeit konnte er sich psychisch stabilisieren und möchte nun den nächsten Schritt unternehmen und in eine eigene Wohnung ziehen. Für diesen Übergang in ein selbstständiges Leben benötigt er Unterstützung und meldet sich telefonisch bei  dem/der Casemanager: in von mo.bile.

In Erstgespräch wird eine Bedarfsanalyse durchgeführt und seine sozialen, psychologischen und medizinischen Bedürfnisse erfasst. In weiterer Folge wird ein gemeinsamer Betreuungsplan erstellt, mit folgenden Themenschwerpunkten: leistbares Wohnen, tagesstrukturierende Maßnahme (zum Beispiel Tageszentrum), Psychotherapie, Unterstützung in der Alltagsbewältigung, wie einem verfügbaren Facharzt für Psychiatrie mit Schwerpunkt Medikamentenmanagement. Der/die Casemanager:in koordiniert nun die verschiedenen Angebote und hält regelmäßigen Kontakt zu allen beteiligten Fachkräften. Es finden Vernetzungsgespräch statt, um den Fortschritt zu besprechen und den Betreuungsplan anzupassen.

Durch das Projekt mo.bile soll einerseits die soziale Teilhabe am gesellschaftlichen Leben wieder schrittweise ermöglicht und andererseits individuelle Bedürfnisse besser erfüllt werden, um so ein autonomes Leben führen zu können. Durch den Einsatz eines/r Casemanager:in soll eine Verbesserung der therapeutischen Kontinuität geschaffen werden und eine zielgenaue gemeindenahe Beratung und Betreuung in Zusammenarbeit aller sozialer und medizinischer Angebote im Bezirk stattfinden.

In allen anderen Bezirken in Kärnten gibt es übrigens bereits eine sozialpsychiatrische Nachbetreuung von pro mente kärnten. Gerade deshalb wäre es für die Erschließung einer mobilen psychiatrischen Vollversorgung sinnvoll, ein Projekt mit innovativem Ansatz in Wolfsberg zu installieren. Daher haben wir mo.bile beim Innovationsfond von „Licht ins Dunkel“ eingereicht und erhoffen uns eine positive Erledigung und Finanzierung unseres Angebotes.